DG PARO Frühjahrstagung 2021
Unser Programm im Detail
Entdecken Sie unser vielseitiges Vortrags-Angebot zur
DG PARO Frühjahrstagung.
DG PARO
Frühjahrstagung 2021
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DG PARO Frühjahrstagung.
UNSER PRogramm im Detail
Donnerstag, 25. Februar 2021
VIELE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL! VON EINBAHNSTRASSEN, UMWEGEN UND SINNVOLLEN ABKÜRZUNGEN
Unterstützende Parodontitistherapie von Anfang bis Ende leitlinienkonform? Motivation und Instruktion
Der zeitliche Rahmen, der uns für die unterstützende Parodontitistherapie zur Verfügung steht, ist meist ebenso knapp bemessen wie die Aufnahmekapazität der Patienten für Informationen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Mundhygieneinstruktion. Sonja Sälzer wird in ihrem Vortrag erläutern, wie sich die Vielzahl der Empfehlungen priorisieren und individuell in der Praxis umsetzen lassen.
Optimales Debridement der Zahnoberflächen in der Nachsorge ist einer der Garanten für erfolgreiche Therapie. In der Praxis warten hier Herausforderungen von verschiedensten Seiten. Gregor Petersilka zeigt, wie diese sich mithilfe der Leitlinien bewältigen lassen.
Freitag, 26. Februar 2021
17.00 – 19,00 Uhr

Endodontologie und Parodontologie
David Sonntag, Tom Schloss

Oralchirurgie und Parodontologie
Robert Nölken, Frank Schwarz, Ralf Smeets
in Kooperation mit
Livestreams laufen zeitgleich, Sie können zwischen beiden Sessions wählen und auch während der Übertragung wechseln.
Ohne Innen gibt es Kein Aussen
Zahnerhalt durch Wurzelspitzenresektion? Veraltet oder state of the art?
Eine nicht-ausheilende apikale Parodontitis wird überlicherweise als Misserfolg gewertet. Die Ursache für eine fehlende Heilung liegt überwiegend im koronalen Zahn oder Wurzelanteil. Ein Bakterienzutritt über ein Leakage oder das Parodont ist weitaus wahrscheinlicher die Ursache für einen Misserfolg als eine komplexe apikale Anatomie, in der Bakterien verblieben sind. Auch eine geschwächte Immunabwehr des Patienten ist als Ursache möglich. Eine fehlende Heilung, die durch im Kanalsystem persistierende Bakterien verursacht ist, kann nur in Ausnahmefällen durch eine WSR ausgeheilt werden. Umgekehrt können Infektionen, die aufgrund von extraradikulär befindlichem Biofilm persisitieren, nur in Ausnahmefällen durch eine orthograde Revision therapiert werden. Die Kunst, eine chronische apikale Parodontitis durch eine WSR zu therapieren, liegt somit in der Diagnostik und Fallauswahl. David Sonntag kombiniert in seinem Vortrag klinische Fälle und wissenschaftliche Daten, um ein vollständiges Bild zur heutigen Indikationsstellung zu geben.
Möglichkeiten und Grenzen der mikrochirurgischen Wurzelspitzenresektion
Die endodontische Mikrochirurgie grenzt sich von der konventionellen Wurzelspitzenresektion im Wesentlichen durch die Nutzung des Operationsmikroskopes ab, sowie speziell für diese Anwendung entwickelte mikrochirurgische Instrumente und biologische Füllwerkstoffe. Darüber hinaus schließt die Einbeziehung der digitalen Volumentomographie eine weitere Lücke, sowohl in der präoperativen Röntgendiagnostik als auch in der Planung des chirurgischen Eingriffs. So wird es möglich, selbst schwer zugängliche Zähne, die an wichtige anatomische Strukturen angrenzen, minimalinvasiv zu behandeln, wodurch eine deutlich verbesserte Langzeitprognose und eine komplikationslose Ausheilung erreicht werden können. Tom Schloss zeigt anhand zahlreicher Fallbeispiele die Indikation, klinische Durchführung, aber auch die Grenzen und ganz allgemein den Stellenwert der apikalen Chirurgie in der modernen Endodontie auf.
Biologisierung - von der Regeneration zum Recycling
Peri-implantäres Weichgewebemanagement – was geht und was geht nicht?
Hartgewebedefekte und Weichgeweberezessionen um Implantate in der ästhetischen Zone werden in der Literatur häufig beschrieben und sind für den Patienten sehr unerfreulich. Implantationen bei vorhandenen Rezessionen und ausgeprägten Knochendefekten werden hingegen nur selten beschrieben. Die Konzepte zur minimalinvasiven Rekonstruktion von Hart- und Weichgewebedefekten um Implantate mit autologen Knochen- und Bindegewebetransplantaten werden von Robert Nölken eingehend dargestellt. Die Einflüsse der Implantatachse und dreidimensionalen Positionierung von Implantaten mit flacher und abgeschrägter Implantatschulter auf die Regeneration von fazialen Knochendefekten und Weichgewebedefiziten werden erläutert. Langfristige Ergebnisse der Gewebeverdickung und Knochenregeneration nach Sofortimplantation mit und ohne simultane Bindegewebeaugmentation werden präsentiert.
Recycling in der Implantologie: Augmentation mittels Zahnwurzel – eine Alternative?
Zahlreiche Studien zeigen, dass extrahierte Zähne ein strukturelles und biologisches Potenzial besitzen, um zukünftig als alternatives Augmentationsmaterial Verwendung zu finden. Frank Schwarz ist überzeugt, dass dieses biologische Konzept die Indikation „Zahnextraktion“ neu definieren wird. Zähne und Implantate werden definitiv enger zusammenrücken.
Wo geht die Reise hin? Neue Biomaterialien im Hart-/Weichgewebsmanagement – neue Implantatmaterialien/-oberflächen – 3D-Druck
In dem Vortrag von Ralf Smeets werden zahlreiche neuartige und innovative Biomaterialien, Techniken und Therapiekonzepte (u.a. Magnesium, N-Fibroin, Implantatoberflächen, 3D-Druck, PRP/ PRF, Hyaluronsäure, „blutplasmastabilisierte Augmentate“, Supplementierung von Mikronährstoffen und Vitaminen) zur Optimierung des Hart- und Weichgewebsmanagement und des regenerativen Potenzials im Organismus vorgestellt.
Samstag, 27. Februar 2021
15.00 – 16.30 Uhr

Kieferorthopädie und Parodontologie
Till Köhne, Benedict Wilmes

Traumatologie und Parodontologie
Ulrich Schiffner, Kurt Ebeleseder
in Kooperation mit
Livestreams laufen zeitgleich, Sie können zwischen beiden Sessions wählen und auch während der Übertragung wechseln.
MIT "BIOMECHANIK" NEUES SCHAFFEN - ALLES NUR EINE FRAGE DER KRAFT?
Hart- und Weichgewebe generieren durch KFO – Möglichkeiten und Probleme
Hart- und Weichgewebsdefizite spielen im Rahmen einer prothetischen Rehabilitation eine oft bedeutende Rolle. Benedict Wilmes zeigt in seinem Vortrag auf, dass die kieferorthopädische Bewegung von Zähnen als Therapieoption für die Augmentation in Erwägung gezogen werden kann. Diese Möglichkeit spielt insbesondere beim Lückenschluss bzw. -verkleinerung sowie bei der Extrusion von Zähnen eine Rolle. Klinisch entsteht der Eindruck, als „nähmen die Zähne ihren Knochen sowie das Weichgewebe mit“. So können unter anderem knöcherne Atrophien, die in zahnlosen Alveolarfortsatzregionen entstanden sind, oft korrigiert werden. Eine große Herausforderung bei diesen präprothetischen kieferorthopädischen Maßnahmen ist jedoch die Etablierung einer Verankerungseinheit. Unerwünschte Zahnbewegungen von Verankerungszähnen sollten unbedingt vermieden werden. Zudem wünschen die zumeist erwachsenden Patienten eine wenig beeinträchtigende und ästhetisch ansprechende Behandlungsalternative. In den letzten Jahren haben sich daher insbesondere miniaturisierte Mechaniken etabliert, die als Verankerung statt multipler Zähne Mini-Implantate nutzen.
Alles nur eine Frage der Kraft? Brackets oder Aligner beim Parodontitispatienten?
Welche Zahnbewegungen mit Alignern möglich sind und wie sich die Biomechanik der Zahnbewegung bei Patienten mit Parodontopathien verändert, wird Till Köhne in seinem Vortrag darstellen. Darüber hinaus wird er zeigen, wie sich Gingivarezessionen bei der Alignertherapie vermeiden lassen.
Gesundhalten und Gesunden - traumatische und entzündliche Schäden des Parodonts
Die Rolle des Parodonts im Zahntrauma
Kurt Ebeleseder spricht über die Rolle des Parodonts beim Zahntrauma. Alle Bestandteile des Parodonts können im Rahmen eines Traumas beschädigt werden, dabei kann es zu einer Zerreißung des Parodontalligaments (PDL) mit oder ohne Zementablation und Quetschungen/Frakturen des Alveolarknochens und Zements kommen. Bei Avulsion kommen weitere Nekrosen durch die Art der extraalveolären Lagerung des Zahnes hinzu.
Die Heilung erfolgt durch Resorption geschädigter Strukturen und deren Wiederaufbau. Dieser bedarf neben der Freiheit von Fremdorganismen auch passender Stammzellen. Therapeutisch bedeutsam sind weiter die Art und der Zeitpunkt einer etwaigen Reposition und einer anschließenden Schienung. Während rupturiertes PDL ohne zusätzliche Schädigung prompt ad integrum ausheilt, können in Kompressionszonen nicht nur protrahierte Heilungsverläufe, sondern auch Spätkomplikationen beobachtet werden. Da eine Ankylose den Zahnerhalt mehr bedroht als eine Pulpanekrose, kann das Parodont als das traumatologische Schlüsselgewebe bezeichnet werden.
Ist die Prävention der Parodontitis möglich? Erfolgreiche Konzepte aus Sicht der Kinderzahnheilkunde
Parodontale Erkrankungen, die über das Stadium einer Gingivitis hinausgehen, sind im Alter von Kindern und Jugendlichen selten und in diesen Fällen zudem oft systemisch mitbedingt. Dies erschwert allgemein gültige Schlussfolgerungen über die Prävention der Parodontitis, die gezielt im Kindesalter ansetzen. Es unterstreicht aber die Bedeutung des Screenings mittels PSI auch bei Kindern. Ulrich Schiffner zeigt in seinem Vortrag, dass die Kinderzahnheilkunde generell jedoch über sehr erfolgreiche Konzepte zur Prävention der ebenfalls Biofilm-assoziierten Karies verfügt, aus denen sich Folgerungen für die Prävention der Parodontitis ableiten lassen. Diese belegen die Notwendigkeit, aber auch Nachhaltigkeit, die regelmäßige Umsetzung adäquater Mundhygienemaßnahmen frühzeitig zu etablieren.
16.30 - 17.00 Uhr
Pause
17.00 – 19.30 Uhr

Prothetik und Parodontologie
Christoph Hämmerle, Arndt Happe, Michael Stimmelmayr
in Kooperation mit
Prothetische Rehabilitation - Ante und Implantate, das war´s?
Das Spannungsfeld zwischen Parodontologie und Implantologie aus Sicht des Prothetikers
Die Literatur belegt die ausgezeichneten Langzeiterfolge bei der Behandlung von Parodontitis-Patienten, selbst wenn diese mit aufwändigen Rekonstruktionen versorgt sind.
Mit der Entwicklung der zahnmedizinischen Implantate stehen dem Therapeuten erweiterte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Gleichzeitig sind damit aber auch die Anforderungen an die vortherapeutische Planung gestiegen. Dies gilt insbesondere für Rekonstruktion bei Patienten mit gesunder, jedoch reduzierter parodontaler Abstützung, wenn sowohl Zähne als auch Implantate als prothetische Anker dienen sollen. Christoph Hämmerle stellt in seinem Vortrag das Spannungsfeld zwischen Parodontologie und Implantologie aus Sicht eines Prothetikers dar.
Zahnerhalt oder vorzugsweise moderne Implantatkonzepte
Moderne Implantatkonzepte mit teilweiser Sofortversorgung „werben“ nahezu für frühzeitige Zahnentfernung und Ersatz mit dentalen Implantaten. Diese Versorgungen können oftmals relativ schnell durchgeführt werden und scheinen demnach vorteilhaft.
Was ist jedoch, wenn die Implantate nicht funktionieren oder der Patient hinterher mit der häuslichen Pflege nicht mitzieht? Dann stellt sich natürlich die Frage: „Hätten die Zähne wirklich entfernt werden müssen?“ Michael Stimmelmayr möchte mit seinem Vortrag die Möglichkeiten des Zahnerhaltes und alternative prothetische Konzepte in den Vordergrund stellen und diskutieren. Seine Meinung ist: Primär sollte grundsätzlich der Erhalt der natürlichen Dentition angestrebt werden.
Frontzahnimplantate bei defizitären Gewebeverhältnissen
Die Ursachen für lokalisierte Kieferkammdefekte sind sehr unterschiedlich. Neben den physiologischen Umbauprozessen, die nach Extraktion einhergehen, hat die Ätiologie des Zahnverlustes natürlich einen wesentlichen Einfluss. Parodontitis, Traumata, Längsfrakturen und Explantationen sind typische Ursachen, die zu Gewebedefiziten im Bereich des Hartgewebes, aber auch der Weichgewebe führen können. Die vorhersagbare Rekonstruktion von Gewebedefiziten ist für den Behandler häufig eine Herausforderung. Dies gilt vor allem im ästhetischen Bereich. In seinem Vortrag geht Arndt Happe auf diese speziellen Herausforderungen ein und stellt anhand von klinischen Beispielen bewährte Protokolle für digitale und analoge Diagnostik und die chirurgische und prothetische Implantattherapie im ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich vor.